Seit Ausbruch des russischen Angriffskriegs in der Ukraine setzen sich Freikirchen in der Schweiz für Geflüchtete aus der Ukraine ein. Dies würdigte nun der ukrainische Vize-Botschafter bei einem Anlass in Winterthur.

Die Freikirchen waren bei den Ersten, die für Geflüchtete Unterkünfte in Kirchen und bei Privaten organisierten. Seither haben sie ihr Engagement mit ihrem Netzwerk „kirchen-helfen.ch“ zu einer ganzheitlichen Unterstützung der Betroffenen ausgeweitet. Der ukrainische Vize-Botschafter in der Schweiz, Dr. Andrii Biriuchenko, würdigte am zweiten Ukrainischen Christlichen Festival in der Arche in Winterthur vor 400 Teilnehmenden dieses Engagement.

„Schweiz ist Vorbild“

Biriuchenko ermutigte in seiner Ansprache die Ukrainer zur Einheit und lobte die Schweiz als Vorbild: „Trotz ihrer Viersprachigkeit hat die Schweiz ihre eigene DNA entwickelt. Auch die Ukrainer dürfen, egal, ob ukrainischer, russischer oder anderer Muttersprache, an ihrer eigenen Identität festhalten und diese in der jetzigen Zeit stärken.“

Die Ukrainischen Christlichen Festivals – das dritte ist in Planung – zählen zu den öffentlich wahrnehmbaren Aktionen der Freikirchen für Ukrainer in der Schweiz. Vieles geschieht jedoch im Hintergrund. Schon im März 2022 begannen etwa Paul Bruderer, Pastor der Freikirche Chrischona Frauenfeld, und sein Bruder Peter Bruderer, ukrainische Flüchtlinge an Kirchen und Privatpersonen in der Schweiz zu vermitteln, um ihnen ein Dach über dem Kopf zu bieten. Daraus ist das Netzwerk „kirchen-helfen.ch“ entstanden, das mit Hilfswerken zusammenarbeitet. Hinter ihm stehen freikirchen.ch, der Dachverband der Freikirchen und christlichen Gemeinschaften sowie die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA) und andere Partner.

Initiant Paul Bruderer: „Vom Durchhaltewillen der Ukrainer lernen“

Da sich mittlerweile auch die Kantone um Unterkünfte für Ukrainerinnen und Ukrainer kümmern, haben die Freikirchen ihr Engagement in andere Richtungen ausgeweitet. Sie koordinieren unter anderem Sachspenden, unterstützen Gastgeber, bieten psychologische Betreuung, Wissensvermittlung, Trauma-Beratung sowie Gottesdienste in ukrainischer Sprache und Orte der Begegnung. „Die Hilfe ist gegenseitig. Denn wir Schweizerinnen und Schweizer können viel vom starken Durchhaltewillen und dem grossen Glauben der Ukrainer lernen“, sagt Paul Bruderer, der „kirchen-helfen.ch“ leitet. Das Netzwerk arbeitet mit Hilfswerken zusammen. Hinter ihm stehen freikirchen.ch (Dachverband der Freikirchen und christlichen Gemeinschaften), die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA) sowie weitere Partner.

Quelle: Medienmitteilung freikirchen.ch vom 8. September 2022/APD