Pornografie „verewigt“ eine sexuell toxische Umgebung, die alle Bereiche unserer Gesellschaft schädigt. Doch die deutschen Behörden schlafen noch immer.
Von Mathias von Gersdorff, Aktion Kinder in Gefahr
Eine besonders wichtige Nachricht erreichte uns vor wenigen Tagen: Am Montag, dem 6. Mai, verabschiedete der Senat von Arizona eine Resolution, in der Pornografie zu einer Krise der öffentlichen Gesundheit erklärt wurde. In der Entschliessung heisst es, dass Pornografie „eine sexuell toxische Umgebung verewigt, die alle Bereiche unserer Gesellschaft schädigt“.
Ausserdem wird erklärt: „Der gesellschaftliche Schaden der Pornografie besteht darin, dass der Einzelne nicht die Fähigkeit besitzt, sein Problem allein zu lösen.“ Besondere Anerkennung verdient die Tatsache, dass Kinder als schwerwiegende Opfer der Porno-Flut genannt werden:
„Aufgrund des technologischen Fortschritts und der universellen Verfügbarkeit des Internets sind Kinder in alarmierendem Masse der Pornografie ausgesetzt, was zu einem geringen Selbstwertgefühl, Essstörungen und einer zunehmenden problematischen sexuellen Aktivität bei immer jüngeren Menschen führt und sich bis in das Alter fortsetzt.”
Die Entschliessung enthält eine Reihe von Forderungen, um die Bevölkerung über die massiven gesundheitlichen Schäden der Pornografie aufzuklären:
- Informationskampagnen in den Medien über die Suchtgefahr von Pornografie.
- Den Einzelpersonen und Familien Informationen über Schäden der Pornografie anbieten.
- Programme bzw. Therapien gegen Pornografie-Sucht entwickeln.
Diese Resolution zeigt, dass an vielen Orten der Welt das Bewusstsein für die Gefahren der Pornografie wächst. Das ist genau das Anliegen unseres „Nationalen Aktionsplanes gegen Pornografie“: LP Aktionsplan
Die Resolution aus Arizona ist natürlich nicht die erste politische Massnahme gegen die Porno-Seuche. Allein in den vereinigten Staaten wurden ähnliche Massnahmen in Utah, Idaho, Kansas, Florida u.a. verabschiedet. Weltweit wächst das Bewusstsein, dass Pornografie bekämpft werden muss.
Australien hat besondere Programme implementiert, um Kinder vor Pornografie zu schützen, weil immer mehr Kinder andere Kinder nach dem Pornografiekonsum missbraucht haben! Die Polizei Schottlands hat schon vor Jahren gewarnt, dass die Kriminalität steigen wird, falls das Pornografie-Problem nicht gelöst wird. Der Grund: Pornografie zerstört das moralische Empfinden, insbesondere, wenn schon Kinder Pornografie konsumieren.
In Grossbritannien werden seit Jahren Programme zur Bekämpfung der Porno-Seuche eingesetzt. Internetnutzer müssen in Grossbritannien ihr Alter bestätigen, indem sie Informationen aus einem Führerschein, einer Kreditkarte oder einem Reisepass eingeben, um Online-Pornografie sehen zu können. Falls Benutzer keine persönlichen Daten preisgeben möchten, so können sie für weniger als zehn Pfund einen speziellen Identitätsnachweis erwerben.
In Deutschland, wo der Zugang für Kinder und Jugendliche eigentlich verboten ist, schlafen die Behörden noch und tun so, als ob die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Schäden von Pornografie unbedeutend wären. Deshalb ist es so wichtig, dass unser „Nationaler Aktionsplan gegen Pornografie“ grosse Unterstützung findet!
Bitte unterschreiben Sie unsere Initiative und verbreiten Sie sie unter Freunden und Bekannten: LP Aktionsplan
Die Untätigkeit des deutschen Staates ist empörend, weil auch bei uns das Problem bekannt ist. Kein geringerer als Johannes-Wilhelm Rörig, Bundesbeauftragter für Fragen des sexuellen Missbrauchs, erklärte schon im Jahr 2013 (!): „Wir verzeichnen einen Anstieg von sexuellen Übergriffen von Jugendlichen auf Kinder bis hin zu Vergewaltigungen. Das liegt auch daran, dass Kinder und Jugendliche heute durch das Internet leichter an Pornografie herankommen und die Hemmschwellen durch die massenweise Verbreitung in den neuen Medien immer mehr abnehmen.“
Das Max-Planck-Institut fand in Studien heraus, dass sich die Gehirnmasse in der gleichen Weise ändert und reduziert, wie das bei Heroinsüchtigen geschieht. Allein in Deutschland schätzte man schon im Jahr 2005 – also vor dem Porno-Boom im Internet – die Anzahl von Süchtigen auf 500‘000.
Unser Aufschrei, unser Alarmruf muss dermassen laut sein, dass alle Menschen, vor allem solche in entscheidenden Positionen, die Dringlichkeit des vorliegenden Problems erkennen.
Weitere Infos zum „Nationalen Aktionsplan gegen Pornografie“ unter: Aktion Kinder in Gefahr