In Deutschland leben mittlerweile zwischen 5,3 und 5,6 Millionen Muslime mit Migrationshintergrund aus einem islamisch geprägten Herkunftsland. Das entspricht einem Anteil von 6,4 bis 6,7 Prozent an der Gesamtbevölkerung. Damit ist im Vergleich zur letzten Hochrechnung im Jahr 2015 die Zahl der muslimischen Religionsangehörigen um rund 900’000 Personen gestiegen.
Die Zahlen gehen aus einer neuen Studie „Muslimisches Leben in Deutschland 2020“ hervor, die das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) am 28. April 2021 in Nürnberg gemeinsam mit dem Bundesinnenministerium vorstellte. Die Studie wurde im Auftrag der Deutschen Islam Konferenz durchgeführt. Demnach bilden die Türkei-stämmigen Muslime nach wie vor die grösste Herkunftsgruppe. Sie stellen allerdings mit 45 Prozent nicht mehr die absolute Mehrheit der Muslime in Deutschland. Denn die Zahl der Muslime aus den Ländern des Nahen und Mittleren Osten hat in den vergangenen sechs Jahren überdurchschnittlich zugenommen. Mit einem Anteil von 13 Prozent folgen deshalb nun bereits an zweiter Stelle Musliminnen und Muslime aus Syrien, darunter viele neu Zugewanderte. So leben mittlerweile 1,5 Millionen Menschen aus arabischen Ländern in der Bundesrepublik.
Muslime mit Migrationshintergrund sind laut der Studie deutlich religiös (82 Prozent). Mehr als zwei Drittel von ihnen halten sich an besondere Speisevorschriften, knapp 40 Prozent beten täglich.
Für die Studie wurden mehr als 4’500 Interviews mit Personen aus muslimisch geprägten Herkunftsländern geführt. Damit ist sie die grösste bundesweit repräsentative Studie über muslimisches Leben in Deutschland.
Die Studie: Muslimisches Leben in Deutschland