Bis zum Jahr 2060 wird sich die Mitgliederzahl der Evangelischen und der Katholischen Kirche in Deutschland halbieren. Dies zeigt eine Studie des Freiburger Forschungszentrums Generationenverträge im Auftrag der beiden grossen Kirchen.
Die Zukunftsaussichten der Kirchen, über die Anfang Mai 2019 zahlreiche Medien berichteten, sind düster. Die Mitgliederzahlen gehen konstant zurück: Jahr für Jahr verlassen tausende Menschen die Kirchen. Allein in Bayern gab es im Jahr 2017 368‘000 Kirchenaustritte. Im Freistaat ist die Kirchenbindung aber trotzdem immer noch deutlich höher als im Rest des Landes, weshalb der Rückgang in Bayern nicht ganz so stark ausfallen wird wie im Bundesdurchschnitt. Laut Prognose der Studie wird die Evangelische Landeskirche in Bayern bis 2060 etwa 44 Prozent ihrer Mitglieder verlieren, also etwas weniger als die Hälfte. Die katholischen Bistümer rechnen mit ähnlichen Szenarien.
Für ganz Deutschland gesehen wird die Zahl von Katholiken und Protestanten von 44,8 Millionen im Jahr 2017 auf 22,7 Millionen im Jahr 2060 – also um knapp 50 Prozent – sinken. Eine weitere Ursache für den Mitgliederschwund der Kirchen nebst den zahlreichen Austritten liegt in der zurückgehenden Zahl der Taufen. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung spricht von „einem eklatanten Schwund“ sowohl der Mitglieder wie auch der Finanzkraft der Kirchen. Letztere wird laut der Studie bis 2060 um 51 Prozent sinken.