Am Freitag, 27. November 2015 hat das Initiativkomitee die kantonale Volksinitiative «Lehrplan vors Volk» mit über 12‘000 Unterschriften eingereicht – nötig für ein Zustandekommen sind 6‘000. Dem Unterstützungskomitee der Initiative gehört auch Pfarrer Hansjürg Stückelberger, Präsident der Stiftung Zukunft CH, an. Zukunft CH hat sich an der Unterschriftensammlung aktiv beteiligt.
Die Initiative fordert, dass zukünftig das Kantonsparlament den Lehrplan beschliessen muss und das Volk die Möglichkeit zum Referendum hat. Eine solche Änderung bedeutet mehr Mitsprache in der Bildungspolitik, was die Akzeptanz des Lehrplans in der Bevölkerung erhöht. Mit der geplanten Umsetzung des «Lehrplan 21» wird die Volksschule massiv umgebaut, was demokratisch legitimiert sein soll – entsprechend muss mit der Umsetzung im Kanton Zürich bis zum Entscheid über die Initiative zugewartet werden.
Anita Borer, Vertreterin des Initiativkomitees und SVP-Kantonsrätin, freut sich über das erfreuliche Unterschriftenresultat: «Wir konnten die erforderliche Anzahl Unterschriften weit übertreffen und mehr als doppelt so viele einreichen, wie für ein Zustandekommen nötig wären. Es zeigt, dass die Bevölkerung das Bedürfnis hat, bei wichtigen Änderungen in der Bildungspolitik mitzubestimmen und dass nun mit der Einführung des neuen Lehrplans bis zum Entscheid über die Initiative zugewartet werden muss.»
Der Lehrplan 21, der demnächst im Kanton Zürich eingeführt werden soll, ändert das Schulwesen fundamental. Mit dem Lehrplan 21 sollen keine Inhalte, sondern unzählige umständlich formulierte ‚Kompetenzen‘ vermittelt werden. Diverse bewährte Strukturen wie z.B. das Klassenlehrersystem würden langsam verschwinden und umstrittenen Reformen wie beispielsweise dem selbstentdeckenden Lernen, der vom Zürcher Volk abgelehnten Grundstufe usw. würde ohne Mitsprache des Volkes der Weg geebnet.
Zudem wird die verfassungsmässig zugestandene Bildungshoheit der Kantone untergraben. Andri Silberschmidt, Stellvertreter des Initiativkomitees und Präsident der Jungfreisinnigen Kanton Zürich, legt Wert auf ein föderales Bildungssystem: «Es hat sich in der Vergangenheit bewährt, dass die Kantone einen für ihre Situation zugeschnittenen Lehrplan hatten. Es gibt kein akutes Problem, das die Zentralisierung der Lehrpläne und die Gleichmacherei der kantonalen Bildungspolitik rechtfertigt.»
Für Borer ist klar: «Wir wollen kein Bürokratiemonster, das durch seine umfassende Form, unklare Formulierung und nach sich ziehenden Weiterbildungen Lehrerinnen und Lehrer noch mehr administrativ absorbiert. Wir wollen einen guten, verständlichen Lehrplan, der den Lehrkräften eine Stütze im Unterricht ist und womit Inhalte vermittelt werden, die unsere Kinder bestmöglich auf das gesellschaftliche Leben vorbereiten. Der Lehrplan 21 zielt in die falsche Richtung. Er stützt sich auf Reformen, die in der Bevölkerung höchst umstritten sind. Deshalb ist für uns klar: «Das Volk muss hier das letzte Wort haben».