Vom deutschen Dichter Christian Morgenstern stammt der Satz: „Wer Gott aufgibt, der löscht die Sonne aus, um mit einer Laterne weiter zu wandeln.“
Am vierten Adventssonntag zündet man die letzte verbleibende Kerze am Adventskranz an – ein Symbol dafür, dass das Licht, Christus, nun ganz nahe ist. Im Gottesdienst dieses Sonntags wird häufig aus dem Propheten Jesaja zitiert: „Auf, werde Licht, denn es kommt dein Licht.“ Nicht zufällig wurde das Datum für das Weihnachtsfest auf die Tage der Wintersonnenwende gelegt. Dass somit direkt nach Weihnachten die Tage wieder länger werden, soll bedeuten, dass durch die Geburt Jesu das Licht in die Welt gekommen ist.
Licht brauchen wir alle, im wörtlichen wie im übertragenen Sinne. Angst vor Krieg, Sorge vor Krankheiten, Teuerung oder anderen Unwägbarkeiten des Lebens verdunkeln viele Gedanken. Auch Traurigkeit z.B. über Einsamkeit, Beziehungslosigkeit oder wegen enttäuschter Hoffnungen macht viele Herzen schwer.
Für diesen Grad an tiefer Dunkelheit im Leben reicht keine „Laterne“, um bei Morgensterns Bild zu bleiben. Hier ist die Sonne vonnöten, Christus, dessen Erscheinen wir an Weihnachten feiern, und der nicht nur lebensbejahend ist, sondern von sich sagt, das Leben selbst zu sein – und das Licht der Welt.