Am Silvesterabend 2024 verstarb der österreichische Weihbischof Andreas Laun im Alter von 82 Jahren. „Wir trauern um einen geschätzten Menschen und grossen Geistlichen. Mit ihm verliert die katholische Kirche einen kompromisslosen Theologen, der unbeirrbar für christliche Werte, insbesondere den Lebens- und Familienschutz, eintrat“, betont Beatrice Gall, Geschäftsführerin der Stiftung Zukunft CH.

Von Ursula Baumgartner

Andreas Laun wurde am 13. Oktober 1942 in Wien geboren. Mit knapp 25 Jahren empfing er die Priesterweihe, nachdem er in Eichstätt Theologie studiert hatte. Der wissbegierige Laun promovierte 1973 in Fribourg und habilitierte sich 1981 in Wien. Bis 2017 lehrte er dann als Professor für Moraltheologie an der Hochschule Heiligenkreuz. Als er 1995 zum Bischof geweiht wurde, nahm er ein Zitat aus einem Paulusbrief zum Wahlspruch: „Scio cui credidi – Ich weiss, wem ich geglaubt habe“.

Klar, kompromisslos, katholisch

Und dem, dem er geglaubt hatte, diente er fortan mit Feuereifer. Er „vertrat sein Leben lang kompromisslos die katholischen Positionen zu Lebensschutz, Sexualmoral und zur Lehre über Ehe und Familie“, berichtet Swisscath in einem Nachruf. Er „nahm eine dezidiert katholische Stellung zur Genderideologie oder Ehe für alle ein.“ Durch seine häufige Beteiligung an Pro-Life-Märschen war er „über Österreich hinaus als Lebensschützer bekannt.“ Laun selbst sagte, ein Bischof solle keine Privatmeinung vertreten, „sondern spüren lassen, dass er sich dem Wort Gottes unterordnet, und zwar ohne etwas wegzulassen und ohne etwas hinzuzufügen“.

Im Online-Kondolenzbuch der Diözese Salzburg ehren ihn Wegbegleiter als „einen vor allem durch Authentizität und Klarheit tief im Heiligen Geist gefestigten Moraltheologen“ und als einen „Mann mit wachem Geist, unbestechlichem Intellekt und immer authentischem Auftreten“.

Islamkritisch, aber nicht islamophob

Unvergessen sind auch seine mahnenden Worte zum Islam, der immer stärker nach Europa drängt. Ganz klar wandte sich Laun dabei gegen das „Geschwätz von der neuen Sünde der Islamophobie“. In einem Artikel für das Magazin von Zukunft CH (Ausgabe 5/2021) machte er sich stark für einen „allein an der Wahrheit orientierten Dialog“ mit dem Islam – „ein mutiges Plädoyer“, wie Geschäftsführerin Beatrice Gall sich erinnert. Der Staat müsse „kritische Fragen mit einer gewissen Härte“ stellen dürfen, so Laun, denn es sei seine Aufgabe, „eine Ordnung im Dienst des Gemeinwohls der Menschen zu schaffen und auch durchzusetzen“.

Seit seinem altersbedingten Rücktritt 2017 lebte Laun in Salzburg. Am 31. Dezember 2024 verstarb er nach schwerer Krankheit in der Seniorenresidenz Schloss Kahlsperg im Salzburger Umland.

Wir werden Weihbischof Andreas Laun als einen inspirierenden und geschätzten Theologen und Menschen in tiefer Erinnerung behalten.